SDG 8

Das SDG 8 dient um dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle zu fördern. Genaueres hier.

 

Rahmensetzung

Das SDG 8 umfasst die Ziele: dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung, und menschenwürdige Arbeit für alle fördern. Die Arbeitsgruppe legt Schwerpunkte auf Care Work, Gemeinschaftsarbeit, Eigenarbeit, Bildung, und die veränderten Arbeitsbedingungen durch Digitalisierung und Globalisierung.

Die Ziele „menschenwürdige Arbeit“ und „Wirtschaftswachstum“ verknüpfen sich auch in einzelnen Targets / Unterzielen und werden im Zusammenhang mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit gedacht.

 

Fokussierung

Um die Komplexität angemessen zu erfassen, wurden in der Arbeitsgruppe fünf übergreifende Themenblöcke definiert, die quer zu den einzelnen Targets von SDG 8 liegen und künftig vorrangig bearbeitet werden.

  • “Arbeitszeitverkürzung und Postwachstum” (Targets 8.1; 8.2.; 8.3.), wobei explizit auf “qualitatives Wachstum“ und die Verteilung und Umverteilung des Wachstums eingegangen wird.
  • “Bildung ist die neue Arbeit. Arbeit ist die neue Bildung” (Targets 8.6 und 8.9.) stellt die Beziehung zu SDG4 her. Stichworte sind “Studium für Alle” sowie “ Vorlesungen im öffentlichen Raum”.
  • “Care Work” beschäftigt sich mit den Arbeitsbedingungen, der Aufwertung und Sichtbarmachung von Pflege- und Hausarbeit (Targets 8.3. und 8.5.).
  • Im Bereich “Veränderung der Arbeit im globalen Kontext” beschäftigen wir uns mit Wertschöpfungsketten und den damit verbundenen Beziehungen von Umwelt-Produktion-Konsum (Targets 8.3, 8.4, sowie 8.6.)

Alle vier Themen werden in Bezug auf Veränderungen der Arbeit durch Digitalität und Robotik, Diversifizierung der Tätigkeiten jenseits der Erwerbsarbeit hinterfragt (alle Targets).

 

Methodik

Wir haben in der Arbeitsgruppe wissenschaftliche und künstlerische Ansätze gewählt, die gleichberechtigt nebeneinander stehen. Wissenschaftlich werden ökonomische, soziologischen und historische Methoden angewendet.

 

Hauptproblemfelder in Österreich

Ziel unserer wissenschaftlichen und künstlerischen Auseinandersetzung mit dem SDG8 ist es, Optionen zu erarbeiten, Lebensqualität jenseits des Konsums zu erhöhen, Bildung als Arbeit zu begreifen, Ressourcen zu schonen und hochwertige Care Work zu ermöglichen – für ein würdiges Leben der Sorgenden und zu Versorgenden.

  • Zahlreiche Szenarienberechnungen zeigen, dass neben diversen Veränderungen im Energie- und Produktionssystem (SDGs 7, 9 und 12), der Art wie wir wohnen und uns fortbewegen (SDGs 9 und 11) unser Lebensstil eine entscheidende Rolle spielt. Zentral ist dabei die Arbeitszeit. Eine Verringerung von 20% im Durchschnitt über die nächsten 30 Jahre verbunden mit einer Verlängerung der Erwerbsbiographien wird dabei als wesentlicher Beitrag dafür gesehen, Arbeitsplätze zu erhalten und gleichzeitig die Klima- und Ressourcenziele (SDGs 14 und 15) zu erreichen.
  • Daraus ergibt sich eine Option zur Erreichung der Ziele des Wachstums und der Beschäftigung (SDG 8) im Zusammenhang mit dem Schutz der Umwelt (SDGs 13, 14 und 15), Erwerbsarbeit gleichzeitig reduzieren und alle Formen der Arbeit besser zu verteilen – zwischen den Menschen, aber auch über ein Erwerbsleben hinweg (siehe dazu auch die SDGs 1, 5 und 10).
  • 000 Stunden auf 50 Lebensjahre verteilt wären 25 Wochenstunden. Daraus ergibt sich einerseits ein Potential für mehr Lebensqualität durch Freizeit, aber auch für mehr Eigen-, Versorgungs- und Gemeinschaftsarbeit, die wiederum zusätzlichen Wohlstand und Lebensqualität produziert.

 

Interaktionen mit anderen SDGs

Wir untersuchen die Wechselwirkungen von Arbeit und Wachstum mit den anderen SDGs.

  • Die Wachstumslogik von Angebot und Nachfrage steht heute oft den in den SDGs formulierten Umweltzielen entgegen (SDG6 – Wasser, SDG13 – Klima, SDG15 – Leben an Land).
  • Diese „Treiber“ stellen auch einen Bezug zu anderen SDGs (insbesondere 7 – Energie – und 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur, aber auch 3 – Gesundheit, 4 – Bildung und 16 – Institutionen) her, während die SDGs 11 und 12 – nachhaltige Städte und Siedlungen sowie nachhaltiger Konsum und Produktion – diese Zusammenhänge positiv beeinflussen können.
  • Armut und Ungleichheit, Gesundheit sowie Gender-Gerechtigkeit (SDGs1, 2, 3, 5 und 10) werden vom gegenwärtigen Arbeits- und Wachstumsregime eher negativ beeinflusst.

Wir arbeiten an Optionen, die Widersprüche zwischen den SDGs aufdecken und Synergien für verbesserte Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle herzustellen.